# ETC Element 2


Das ETC Element 2 ist das im Aulwagen eingebaute Lichtpult. Es dient zur Steuerung aller fest verbauten Scheinwerfer. Mobile Scheinwerfer wie z.B. Cameos können bei Bedarf ebenfalls eingebunden werden. Das Element 2 verfügt über 1000 Submaster (davon 80 Fader), die mit Presets beschrieben werden können.

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# Element 2 (Hardware)

Das Element 2, so wie es in der Aula verbaut ist
Das Element 2, so wie es in der Aula verbaut ist

# Aufbau

(1) Die wesentlichen Bestandteile des Element 2
(1) Die wesentlichen Bestandteile des Element 2

Das Element 2 lässt sich in 6 Bereiche unterteilen:

  1. Links befinden sich Fader und Fader-Tasten. Mit diesen lassen sich Lichtpresets ansteueren.
Rechts der Fader befinden sich:
  1. Das Ebenenrad, um zwischen Ebenen (Channel 1-120 / Presets 1-80) zu wechseln.
  2. Die Knöpfe zugehörig zum Main-Playback
Rechts des Main-Playbacks befinden sich:
  1. Die Kontrolltasten zur Steuerung des Lichtpultes und
  2. Das Steuerrad zur Einstellung der Helligkeit
Oberhalb der Kontrolltasten befindet sich:
  1. Anschaltknopf und USB-Port

# Die Kontrolltasten (Bedientasten)

Auf der Bedienoberfläche befinden sich Kontrolltasten, die entsprechend ihrer Funktion in mehrere Bereiche unterteilt sind:

  1. Das Zahlenfeld
    Im numerischen Tastenfeld lassen sich über die Kommandozeile Zahlen für die Kreis-/Zielanwahl eingeben.

  2. Das Wertefeld
    Mit den Tasten im Wertefeld lassen sich alle möglichen Parameterwerte (bspw. Helligkeit) anpassen.

  3. Das Zielfeld
    Die Tasten im Zielfeld sind (Trommelwirbel) Ziele! Mit diesen lassen sich Einstellungen in verschiedensten "Zielen" (also Presets, Cues, Effekte, Gruppen, etc...) abspeichern.

  4. Anzeige und Navigation
    Die Anzeige- und Navigationstasten ermöglichen den schnellen Zugriff auf häufig verwendete Anzeigen, die Formatierung, das Blättern und die Navigation innerhalb der Anzeigen.

    Nützlich sind hierbei:

    • [Page Up] – setzt den Cursor an den Anfang des Textfeldes
    • [Page Down] – setzt den Cursor ans Ende des Textfeldes
    • [Page Left] – bewegt den Cursor nach links
    • [Page Right] – bewegt den Cursor nach rechts

  5. Die Softkeys
    Die Softkey-Tasten ermöglichen die physische Steuerung der Softkey-Optionen auf dem Bildschirm, die sich je nach Kommandozeile und aktivem Tab dynamisch ändern, um zusätzliche Befehle bereitzustellen, die auf den Bedientasten nicht verfügbar sind.

# Anschlüsse

Die wichtigsten Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite des Lichtpultes. Wichtig sind u.a. der Stromanschluss, die DMX-Anschlüsse, die DP-Anschlüsse (über DisplayPort werden die Videosignale an den Monitor weitergegeben), die USB-Anschlüsse (die Touch-Schnittstelle mit den Monitoren ist hier angeschlossen) und die Ethernet-Ports, über die das Lichtpult mit dem Aula-Netzwerk kommuniziert.

(2) Die Anschlüsse auf der Rückseite des Element 2
(2) Die Anschlüsse auf der Rückseite des Element 2

# Grundlagen

# Das Lichtpult einschalten

Die Einschalttaste (Power Button) am Lichtpult drücken. Der Betriebsindikator (blaue Leuchte) sollte nun aufleuchten. Das Lichtpult braucht ca. 30 - 60sek um hochzufahren.

# Das Lichtpult ausschalten

Um das Lichtpult auszuschalten, die Einschalttaste betätigen und im geöffneten Dialog mit OK bestätigen. Wenn die Konsole nicht richtig heruntergefahren wurde (z.B. durch einen Wegfall der Stromversorgung) kann es zu einer Störungsmeldung beim Start kommen.

# Eos (Software)

[Tasten] werden in eckigen Klammern dargestellt.
{Softkeys} werden in geschweiften Klammern dargestellt.


Auf dem Lichtpult läuft EOS, eine Software von ETC.

Screenshot von EOS Element 2, der Software des Lichtpultes.
Screenshot von EOS Element 2, der Software des Lichtpultes.


# Die Grundlagen (im Schnelldurchlauf)

  • Als Kreis wird ein Scheinwerfer (bzw. jegliches denkbare über DMX ansteuerbare Gerät) bezeichnet. Jedes Gerät hat eine eigene einzigartige Nummer, welche als Name für den Kreis dient. Ein Kreis lässt sich durch eingeben der Nummer in der Kommandozeile (gefolgt von [Enter]) anwählen.

  • Die Syntaxstruktur für die Kommandozeile ist immer nach dem gleichen Schema aufgebaut:

  1. Was soll verändert werden? (Kreis, Gruppe, Effekt, etc)
  2. Welche Parameter sollen geändert werden? (Helligkeit, Pan/Tilt, Farbe, etc)
    • Parameter werden in mehrere Kategorien aufgeteilt:
      1. Intensity (Helligkeit)
      2. Color (Farbe)
      3. Beam (Alle Parameter, die nicht den anderen Kategorien zugeordnet sind)
      4. Focus (Position)
  3. Welche(r) Wert(e) soll genutzt werden? (Volle Helligkeit, Farbe auf Rot, etc)
  • Live und Blind: Wenn die Benutzeroberfläche blau gefärbt ist und in der Kommandozeile BLIND steht, dann befindet sich das Pult im Blind-Modus, andernfalls befindet es sich im Live-Modus.
  • Stimmungen (Cues) helfen dabei, präzise Abläufe für eine Show zu definieren. Ein Cue ist dabei eine "Szene" von Einstellungen für alle Kreise, die zu einem bestimmten Zeitpunkt aktiv sein sollen.

# Bedienung

Die Grundfunktionalität der Software basiert auf Befehlen und Parametern, die in die Kommandozeile eingegeben werden können. Dabei stehen sowohl Tasten als auch die Benutzeroberfläche zur Verfügung.

Eingaben können alle mit der [Clear]-Taste blockweise gelöscht werden!


Die Software lässt sich in drei Teile untergliedern:

  • Die Titelleiste beinhaltet auf der linken Seite Informationen zum aktuellen Layout, in der Mitte den Titel des aktuellen Showfiles und auf der rechten Seite drei Softkeys sowie die Uhrzeit.
  • Der mittlere Bereich dient der Darstellung des eigentlichen Inhalts, welcher durch die Verwendung von Layouts und Tabs personalisiert werden kann. Nach jedem Programmstart präsentiert das Lichtpult eine Grundansicht, die sich automatisch wiederherstellt. Um die Grundansicht wiederherzustellen, siehe hier.
  • Die untere Leiste (CIA - Central Information Area) besteht aus drei Hauptbereichen: der Kommandozeile, der Parameteranzeige und dem Browser. Sie enthält darüber hinaus auch Softkeys.

Aufbau der Central Information Area
Aufbau der Central Information Area


Magic Sheet der Aula
Magic Sheet der Aula

In der regulären Ansicht auf zwei Monitoren befindet sich auf der rechten Seite das sogenannte Magic Sheet. Dort werden sämtliche Lichter in einer zweidimensionalen Darstellung mit der zugehörigen Farbe, Helligkeit (auch als Intensität bezeichnet) sowie weiteren Informationen angezeigt.

Um ein (oder mehrere) Licht(er) – im folgenden als Kreise bezeichnet – zu konfigurieren, muss dieser zunächst angesteuert werden. Hierfür gibt es mehrere Möglichkeiten:

Letzter Stand Gramattikprüfung<-->
  1. Über den Bildschirm: Den gewünschten Kreis auf dem Magic Sheet anklicken. Um mehrere Lichter anzuwählen, auf dem Magic Sheet gedrückt halten und über alle jeweiligen Kreise mit der Selektion ziehen.
  2. Über das Lichtpult: Alternativ lassen sich auch über die Tastatur rechts von den Fadern Kreise anwählen. Hierzu einfach die Nummer eingeben, die im jeweiligen Kreis beim Magic Sheet steht. Um mehrere Lichter anzuwählen entweder:

    • 1 Thru 13 wählt alle Kreise zwischen 1 und 13, inklusive 1 und 13 aus.
    • 1 + 2 + 3 + 4 + 5 wählt die Kreise 1 und 2 und 3 und 4 und 5 aus
    • 1 Thru 13 - 12 wählt alle Kreise zwischen 1 und 13 aus, allerdings ohne den Kreis 12.
    • Group 1 wählt die Gruppe 1 aus. Hierzu die [Group] Taste (rechts von der 1) gefolgt von der Gruppennummer (z.B. 1 für alle Lichter) drücken.
    Nach dem Eingeben nie Vergessen die [Enter]-Taste zu drücken.

Wenn dann ein Licht angewählt ist lassen sich nun diverse Parameter einstellen.

# Cues (Stimmungen)

Siehe auch: Kapitel 12 der EOS-Bedienungsanleitung (Seite 320ff)

Wichtige Informationen zur Funktionweise von Cues bitte dringend lesen!

Ein Cue ist eine vordefinierte Lichtstimmung (auch Lichtszene genannt). Darin wird unter anderem gespeichert, welche Kreise mit welcher Helligkeit und in welcher Farbe leuchten sollen. Verallgemeinert speichert ein Cue alle Parameter eines Kreises, die sich später mithilfe nur eines Knopfdrucks wieder abrufen lassen.

# Warum Cues?

Da man kaum eine ganze Show (oder ein Konzert) manuell steuern möchte, kann man mit Cues komplexe Lichtszenen einspeichern. Während einer Aufführung muss man dann nicht jeden Fader einzeln verstellen, sondern kann einen Cue starten, der sofort die ganze Lichtstimmung einstellt.

Für kleinere Veranstaltungen oder Events können Cues auch Overkill sein, meist reichen dort ein paar Presets und Fader.

# Mit Cues arbeiten

# Einen neuen Cue erstellen
EOS-Konsole
[Record] [Cue] <Nummer> [Enter]

Hier kann eine beliebige Nummer von 0.001 bis 9999.999 eingegeben werden. Der Cue wird dann unter dieser Nummer gespeichert.

Einen automatisch nummerierten, nachfolgenden Cue erstellen:

EOS-Konsole
[Record] [Cue] [Next] [Enter]

Einen nicht-vererbenden Cue erstellen:

EOS-Konsole
[Record] [Cue] [Q Only] <Nummer> [Enter]
# Zu Cue springen (bzw. Cue abspielen)
EOS-Konsole
[GoToCue] <Nummer> [Enter]

Durch den [Play]-Button lässt sich zum nächsten Cue springen.

Alternativ:

EOS-Konsole
[GoToNext] [Next] [Enter]
# Cue bearbeiten

Mit [GoToCue] <Nummer> [Enter] in den Cue wechseln und dann die gewünschten Änderungen vornehmen.

Mit [Record] [Cue] <Nummer> [Enter] die Änderungen anschließend speichern und ggf. die Überschreibung durch [Enter] bestätigen.

# Cue löschen
EOS-Konsole
[Delete] [Cue] <Nummer> [Enter]

# Zeiten und Übergänge

Anmerkung: Das EOS-Handbuch scheint hier eine Falsche Syntax zu beinhalten. Die untenstehende Syntax funktioniert.

Wenn nicht anders angegeben, wird die Übergangszeit auf einen Standardwert gestellt. Diese kann aber oftmals zu langsam sein. Deshalb lässt sich mit

EOS-Konsole
[Record] [Cue] <Nummer> [Time] <Zeit> [Enter]

eine individuelle Übergangszeit für den Cue festlegen. Hierbei wird die Ein- und Ausblendzeit auf <Zeit> in Sekunden festgelegt.

Um die Ein- und Ausblendzeit einzeln zu modifizieren:

EOS-Konsole
[Record] [Cue] <Nummer> [Time] <EinZeit> [Time] <AusZeit> [Enter]

Um die Übergangszeit zurückzusetzen:

EOS-Konsole
[Record] <Nummer> [Time] [Enter]

# Wichtige Informationen zur Funktionsweise von Cues

Um Fehler zu vermeiden, ist es wichtig zu wissen, wie Cues funktionieren. Standardmäßig speichern Cues nur Werte welche sich zum vorherigen Cue geändert haben. Der zuletzt aktive Cue hat also die höchste Priorität. Werte werden standardmäßig an den nächsten Cue vererbt; Unveränderte Werte werden beiben dabei behalten.

Das bedeutet: Wenn in Cue 1 ein Licht hochgeregelt wird, bleibt es auch in Cue 2 an - es sei denn, man stellt es dort bewusst aus. Die Einstellungen werden also von Cue zu Cue vererbt. Will man das Licht wieder ausschalten, muss man es also extra in Cue 2 wieder ausschalten.

Veranschaulicht an einem Sequenzdiagramm:

Sequenzabfolge bei Cues (veranschaulicht durch die Helligkeit der Lichter)
Legende

Die Zahlen in den Zellen geben die Helligkeit des jeweiligen Kreises (1,2,3,4) an.

  • In grün-hinterlegten Feldern wurde die Helligkeit explizit geändert.
  • In grau-hinterlegten Feldern wurde die Helligkeit vom vorherigen Cue übernommen.
  • In rot-hinterlegten Feldern wurde die Helligkeit nie geändert bzw. überschrieben.

Um dieses Verhalten "auszutricksen", können wir die Taste [Q Only / Track] (erkennbar in Block 2, direkt über der [Enter]-Taste) nutzen.

Anstelle von [Record] [Cue] <Nummer> [Enter] verwenden wir dann:

EOS-Konsole
[Record] [Cue] <Nummer> [Q Only] [Enter]

Sequenzabfolge bei Cues (veranschaulicht durch die Helligkeit der Lichter) mit Q Only
Sequenzabfolge bei Cues (veranschaulicht durch die Helligkeit der Lichter) mit Q Only

Wenn wir [Q Only] benutzen, dann werden die Einstellungen von diesem Cue nicht automatisch für die nächsten Cues übernommen. Das sieht man im Bild auf der rechten Seite.

In unserem Beispiel wurde Cue 2 mit [Q Only] erstellt.

Das bedeutet: Cue 3 "nimmt" sich die Werte von Cue 1 (wenn sie nicht extra geändert wurden). Die Pfeile im Bild zeigen das. Die Einstellungen aus Cue 2 werden hierbei komplett ignoriert.





Rückwärts-abgespielte Cues verhalten sich anders, denn dort hat der kleinste Cue die höchste Priorität.

# Tipps und Tricks

  1. Lichter im Magic Sheet auswählen
  2. Die Intensität der gewählten Lichter auf 100 stellen (z.B. per großen Rolle rechts am Element 2)
  3. Farbe im Colour Picker wählen
  4. Record Taste drücken
  5. Beide Tasten unter dem Fader auf dem das Preset gespeichert werden soll drücken (bei Überschreibungen mit [Enter] bestätigen)
  6. Die Intensität der geählten Lichter auf 0 stellen

Beim Hochdrehen des entsprechenden Faders wird das Preset jetzt eingeblendet bzw. per Knopfdruck aktiviert.

Live
Blind

Im Live Modus werden alle Änderungen live an die Geräte übertragen und dementsprechend auch so angezeigt.

In Blind entsprechen die angezeigten Daten denen des von Ihnen zur Ansicht ausgewählten Speicherziels (Cues, Presets, Paletten usw.) - Änderungen werden nicht an die Geräte übermittelt (und erscheinen so auch nicht auf der Bühne).

Wenn man im Colour Picker 1 Sekunde gedrückt hält gelangt man in einen Modus wo die Farbe nach Geschwindigkeit und Richtung verändert wird.

# FAQ

Aula-Netzwerk hochfahren. Falls der Fehler weiterhin besteht: Lichtpult bzw. Aulawagen neustarten, auf korrekte Verkabelung prüfen.

Der Cue wurde falsch eingerichtet. Hier lesen: Wichtige Informationen zur Funktionsweise von Cues

# ETCnomad

Mit ETCnomad ist es möglich Erfahrung mit der ETC Eos Software zu Hause zu sammeln. In diesem Kapitel wird erklärt wie man sich das Setup des Aula ETC Element 2 zu Hause nachstellt.

Schritt 1
Die neuste Eos Family Console Software v3 for PC hier herunterladen und die in der ZIP enthaltene exe ausführen
Schritt 2
Setup durchführen
Schritt 3
„Lauch Eos Family v3“ im Windows Startmenü ausführen
Schritt 4
„Element 2“ auswählen
Schritt 5
„Settings“ öffnen, folgende Einstellungen ändern, „Accept“ und „Yes“ anklicken
Schritt 6

„Lauch Eos Family v3“ im Windows Startmenü ausführen und „Offline“ anklicken

Schritt 7

Die AsamAulaAtHome.esf3d Datei herunterladen

AsamAulaAtHome.esf3d
AsamAulaAtHome.esf3d 4.61MB

Schritt 8
Die esf3d-Datei in Eos öffnen
Schritt 9
Grundansicht laden

# Bedienungsanleitungen

ETC Eos Bedienungsanleitung
etcs_eos_software_handbuch.pdf 22.7MB
ETC Eos Cheat Sheet
etcs_eos_software_cheatsheet.pdf 58.7KB